Die Modellpflege, auch als Facelift oder Produktaktualisierung bekannt, ist ein wesentliches Element im Lebenszyklus eines Automodells. Hersteller nutzen diese Maßnahmen, um ein bereits auf dem Markt eingeführtes Fahrzeugmodell für Neu- und Bestandskunden attraktiv zu halten, ohne ein komplett neues Modell entwickeln zu müssen. Diese Änderungen sind im Vergleich zu einer Neukonstruktion kostengünstiger und schneller umsetzbar.
Im Rahmen der Modellpflege werden häufig optische Veränderungen am Exterieur vorgenommen, wie die Überarbeitung der Front- und Heckpartie, neue Scheinwerfer- und Rückleuchtendesigns oder die Einführung neuer Felgendesigns. Auch das Interieur kann aufgewertet werden, etwa durch höherwertige Materialien, aktualisierte Infotainment-Systeme sowie verbesserte Assistenzsysteme.
Technische Verbesserungen spielen ebenfalls eine große Rolle. Dazu zählen Optimierungen am Motor, die Steigerung der Energieeffizienz, die Reduzierung von Emissionen oder das Einbinden moderner Antriebstechnologien, etwa bei Hybrid- oder Elektrofahrzeugen. Besonderes Augenmerk wird auf die Aktualisierung der Software gelegt, welche in zunehmendem Maße die Betriebsweise und Funktionen des Fahrzeugs beeinflusst.
Die Modellpflege berücksichtigt darüber hinaus auch Anpassungen, die aufgrund von Kundenfeedback, gesetzlichen Anforderungen oder Erkenntnissen aus dem Qualitätsmanagement erfolgen. Zum Beispiel können Änderungen an der Ergonomie, dem Fahrwerk oder der Geräuschdämmung resultieren. Auch im Bereich der Sicherheitstechnik werden fortwährend Neuerungen implementiert, um den Fahrgast- und Fußgängerschutz zu verbessern.
Modellpflegen finden in der Regel in der Mitte des Produktionszyklus eines Modells statt. Die Zeitspanne bis zur nächsten Modellpflege oder zum Erscheinen eines Nachfolgemodells beträgt oft etwa drei bis sieben Jahre. Mit den Aktualisierungen wird das Modell aufgefrischt und kann sich gegenüber neueren Konkurrenzmodellen behaupten, die zwischenzeitlich auf den Markt gekommen sind.