Definition: Das Saisonkennzeichen ist eine besondere Form der Fahrzeugzulassung, die es ermöglicht, ein Kfz nur für einen bestimmten, festgelegten Zeitraum im Jahr zu betreiben. Das Kennzeichen wird mit einer entsprechenden Plakette versehen, die die Monate anzeigt, in denen das Fahrzeug am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen darf.
Anwendungsbereich: Saisonkennzeichen eignen sich speziell für Fahrzeuge, die wetterbedingt oder aus anderen Gründen nicht das ganze Jahr über verwendet werden. Klassische Beispiele hierfür sind Cabriolets, welche häufig im Winter nicht genutzt werden, klassische Oldtimer, die nur bei schönem Wetter gefahren werden, Motorräder, deren Nutzungsschwerpunkt in den wärmeren Monaten liegt, und auch Wohnmobile, die primär in den Urlaubsmonaten im Einsatz sind.
Vorteile: Einer der größten Vorteile eines Saisonkennzeichens ist die Kostenersparnis. Da das Fahrzeug nur für einen Teil des Jahres angemeldet ist, reduzieren sich sowohl die Versicherungsbeiträge als auch die Kfz-Steuer anteilig für diese Zeit. Zudem entfällt die Notwendigkeit der Abmeldung des Fahrzeugs nach jeder Saison – das Fahrzeug ist automatisch außerhalb des Zulassungszeitraumes nicht für den öffentlichen Verkehr zugelassen.
Regelungen und Zeitraum: In Deutschland kann der Saisonzeitraum frei gewählt werden, muss jedoch mindestens 2 und darf maximal 11 Monate umfassen. Der gewählte Zeitraum wird direkt auf den Fahrzeugschein und das Kennzeichen eingetragen. Das Kennzeichen weist an der rechten Seite zwei übereinander stehende Zahlen auf, welche den Ersten und Letzten Monat der Saison markieren. Zwischen den aufgeführten Monaten darf das Fahrzeug dann am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen.
Besonderheiten: Während des außerhalb des Saisonzeitraums darf das Fahrzeug nicht auf öffentlichen Straßen abgestellt werden, es muss auf Privatgrund oder in einer Garage geparkt werden. Wird das Fahrzeug dennoch in der Nicht-Saison im öffentlichen Raum abgestellt, können Bußgelder die Folge sein.
Saisonkennzeichen und TÜV: Die Gültigkeit der Hauptuntersuchung (HU), umgangssprachlich oft als TÜV bezeichnet, wird durch die Geltungsdauer des Saisonkennzeichens nicht beeinflusst. Ein Fahrzeug mit Saisonkennzeichen muss demnach ebenso regelmäßig zur HU vorgeführt werden, wie ein Fahrzeug mit regulärem Kennzeichen.
Umschreibung und Wechsel: Soll das Saisonkennzeichen in ein reguläres Kennzeichen umgewandelt werden oder der Saisonzeitraum angepasst werden, so ist eine Umschreibung bei der zuständigen Zulassungsstelle erforderlich.
Saisonkennzeichen sind somit eine flexible und kosteneffiziente Lösung für Fahrzeughalter, die ihr Fahrzeug nicht durchgehend im Jahr nutzen möchten oder können. Sie bieten eine einfache Handhabung und vermeiden den Verwaltungsaufwand einer wiederkehrenden An- und Abmeldung des Fahrzeugs.